„Vorausschauend denken, vorausschauend agieren“ - hört man oft in der Fahrschule. „Behalte alles im Blick, reagiere situativ und schätze die Konsequenzen ab“ – sagt der Fahrlehrer.
Verschiedene Wege können zum Ziel führen. Die einen planen ihre Reise sorgfältig und gestalten eine effiziente Route, denn vielleicht steht ein Stau oder eine Sperrung an und sie müssen den einen oder anderen Umweg in Kauf nehmen. Andere machen sich auf den Weg und hoffen auf guten Wind.
Was muss denn bei der Reise von einer Idee zu einem fertigen Produkt beachtet werden?
Der Kunde wünscht sich: Es werde ein Hubschrauber. Der Hubschrauber soll fliegen können. Der Hubschrauber sollte auf einem Landeplatz landen können. Der Hubschrauber muss die Anforderungen aus DIN EN 13718-2:2020-10 erfüllen.
Der Hubschrauber wird konzipiert, die Anforderungen werden detailliert und die Entwicklung kann starten. Die gestellten Anforderungen stellen eine Art Wegbeschreibung dar, wie von Google Maps. Es geht gut voran und die Entwicklung der Mechanik ist so gut wie abgeschlossen.
Nun kommt der Kunde ins Überlegen: Wäre es nicht schön, wenn es eine Variante des Hubschraubers gäbe, die auch auf dem Wasser landen könnte? Oder gar ein universales Chassis hätte? Zu diesem Zeitpunkt bedeuten diese Wünsche bereits einen Neuentwurf des Landesystems, also, um bei unserer Weges-Analogie zu bleiben, eine Fahrt zurück zu der Station „Konzeptionierung“.
Die Berücksichtigung solcher Aspekte in den frühen Projektphasen bedeuten zwar etwas mehr Aufwand in der Entwicklung, schaffen aber gleichzeitig sehr viel Flexibilität im Nachhinein. Wenn von Vornherein eine universale Plattform entworfen würde, könnten leicht die neuen Typen der Chassis dazu gefügt werden.
In der Praxis steht man beim technischen Designkonzept in der Entwicklung oft zum Beispiel vor der Wahl: ein Single-Modul mit der gesamten Funktionalität oder ein Bus-System mit mehreren Modulen, aufgeteilt nach Aufgaben. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und werden je nach Anwendungsbereich bevorzugt. Mit dem Single-Modul können die Ressourcen an einer Stelle effizient verwaltet und genutzt werden, während das Bus-System eine hohe Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten bietet.
Wichtig ist nur, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen. Lassen Sie sich genug Spielraum, engen Sie Ihr Projekt nicht zu sehr ein. Denn nachträgliche Anforderungen an Erweiterungen und Flexibilität bedeuten oft eine teure Überarbeitung des Gesamtkonzepts. Und außerdem gibt es nichts, was uns Entwicklern mehr die Laune verdirbt, als an einem fertigen Design die neuen, nicht vorgesehenen Funktionen ergänzen zu müssen.
Selbstverständlich beraten wir Sie gerne mit all unserer Erfahrung und führen Sie auf Ihrer Reise mit der effizientesten Route zum Ziel.